Tai Chi

Tai Chi ist die Kunst der Entspannung, sowie Meditation in der Bewegung. Das Hauptprinzip des Tai Chi ist die Weichheit in der Bewegung. Der Übende soll sich natürlich, entspannt, locker und fließend bewegen.


Tai Chi wurde ursprünglich als Kampfkunst entwickelt und diente der Selbstverteidigung. Heute steht der gesundheitliche Aspekt der Heilgymnastik - die die Persönlichkeitsentwicklung fördert - an erster Stelle.

Die langsamen bewussten Übungen des Tai Chi kräftigen die gesamte Muskulatur, insbesondere die des Rückens. Dadurch wird der gesamte Organismus gestärkt, die Wirbelsäule entlastet und die Körperwahrnehmung verbessert.

Außerdem wird eine tiefe Bauchatmung gelehrt, die sich positiv auf den Kreislauf und das Nervensystem auswirkt.

In China ist Tai Chi ein Volkssport, der von tausenden Menschen in den städtischen Parks praktiziert wird.

 

                                                                                                                                          Tai Chi Chuan

                                                                                                                                                        太极拳

 

Tai Chi Chuan verkörpert Poesie in Bewegung in einer vollständigen Kampfkunst. Aus dem Shaolin Kung Fu entstanden, hat es sich zur meistpraktiziertesten Kampfkunst der Welt entwickelt. 

 

Geschichtliche Entwicklung

 

Die Geschichte von Tai Chi Chuan begann im 13. Jahrhundert n.Chr. mit dem taoistischen Shaolin-Meister Zhang San Feng. Nachdem er seine Ausbildung im Shaolin-Tempel vollendet hatte und als Meister in Kung Fu, Qi Gong und Meditation hervorgegangen war, verbrachte er den Rest seiner Zeit auf Erden im Wudang-Tempel in der Provins Hubei, wo er durch die Fortfürhrung seiner Praxis die Unsterblichkeit erlangte.

                                                                                                          Wo Bewegung ist, muss Stille sein.

                                                                                                            Wo Stille ist, muss Bewegung sein.

                                                                                              Bewegung und Stille bedingen sich gegenseitig.

                                                                                                                         Das ist Yin und Yang.

                                                                                         Miteinander verbunden ergeben sie das Universum

                                                                                                                           - Zhang San Feng -

 

 

 

Der Legende nach beobachtete er in Wudang den Kampf zwischen einer Schlange und einem Kranich. Dies inspirierte ihn sein Hartes Kung Fu in einen weicheren Stil zu transformieren. Er war der erste, der externes Training (mit Sandsäcken oder Gewichten) vollkommen abschaffte. Er ließ Meditation, Energiearbeit und Kampfkunst in seiner Praxis verschmelzen und gilt als einer der größten Meister aller Zeiten.

 

 

Zhang San Feng gilt als eine der mysteriösesten Figuren der chinesischen Kultur, dessen Geschichte kontrovers diskutiert wird und sehr umstritten ist. Er soll 200 Jahre lang gelebt haben, wobei der genaue Zeitraum aber unklar ist.

 

Zu seiner Zeit nannte Zhang San Feng seinen Stil einfach Shaolin Kung Fu, da es das war, was er gelernt hatte. Später wurde der Stil Wudang Shaolin Kung Fu genannt, um ihn von den Stilen, die im nördlichen Shaolin-Kloster ausgeübt wurden, abzugrenzen. Im Laufe der Zeit wurde der Name auf Wudang Kung Fu gekürzt.

 

 

Als Chen Wang Ting im 17. Jahrhundert aus der Armee austrat und sich in Chen jia Gou (dem Dorf der Chen-Familie) niederließ, prägte er den bis heute praktizierten Chen-Stil. Es ist umstritten, ob Chen Wang Ting von einem Meister aus der Wudang Kung Fu-Linie gelernt oder – von der Chen-Famillie behauptet – den Stil selbst entwickelt hat, nachdem er in der Armee ausgebildet wurde. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass einzelne Familienmitglieder direkt im Shaolin – Tempel gelehrt wurden, da das Kloster nicht weit von Chen – Dorf entfernt liegt und sich nahezu alle Techniken und Prinzipien des Chen – Stils (mit Ausnahme der taoistischen) auch in der Shaolin-Lehre wieder finden. Die äußere Form und die harte und explosive Ausübung ähneln teilweise dem Shaolin Kung Fu.

 

 

Auch wenn nicht sicher feststeht ob Chen Wang Ting der Erfinder von Tai Chi Chuan ist, so ist eindeutig klar, dass er maßgeblich für dessen Philiosophie verantwortlich war. Während seiner Zeit löste Tai Chi Chuan den vorigen Namen Wudang Kung Fu ab. Die taoistischen Prinzipien, insbesondere die Yin & Yang-Lehre wurden verstärkt implementiert.

 

 

Lange Zeit wurde der Chen Stil nur an Familienmitglieder weitergegeben. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde mit Yang Lu Chan erstmals ein Außenstehender unterrichtet.

Der Legende nach, soll er in Vertretung die Ehre des Dorfes bei einer Herausforderung verteidigt haben. Dazu bediente er sich gestohlener Techniken, die er sich während seiner Zeit als Diener heimlich abschauen und trainieren konnte. Auch wenn diese Legende warscheinlich nicht wahr ist, so ist bekannt, dass Yang Lu Chan durch China reiste und bei all seinen Kämpfen gegen verschiedenste Herausforderer immer unbesiegt blieb und sich den Titel der immer Siegreiche verdiente.

 

 

Der von Yang Lu Chan verwendete Stil war der Chen-Stil. Die heute meistbekannte Tai Chi Chuan-Form ist der Yang-Stil, der durch seinen Enkel Yang Deng Fu Anfang des 20 Jahrhunderts begründet wurde.

Dieser legte weniger Wert auf den Kampf und ließ die Bewegungen runder, größer und weicher werden und optimierte so den gesundheitlichen Aspekt des Tai Chi.

 

 

 

Heute werden größtenteils die Begriffe Tai Chi und Schattenboxen verwendet, um diese Kunst zu beschreiben. Das Chuan, also die Faust, die im übertragenen Sinne Kampfkunst bedeutet, ist verschwunden. Mit ihm auch der Kampfaspekt. Tai Chi ist die meistpraktizierte Kampfkunst der Welt.

Leider ist den meisten Praktizierenden nicht bewusst ist, dass jede der anmutigen Bewegungen tatsächlich im Kampf anwendbar ist.

 

 

Ein wichtiger Bestandteil ist die tägliche Praxis zu Hause. Nur beständiges Training führt zu wahren Erfolgen und Veränderungen.

Das tägliche Üben fällt einem leicht, weil es Freude macht und sich die positiven Veränderungen rasch einstellen.

 

Wie es sich anfühlt, findest du am besten selbst heraus !

 

Einer unserer Grundsätze ist es, nicht alles einfach blind zu glauben, sondern dem Meister zu vertrauen und mit seiner Hilfe alles durch eigene Erfahrungen zu bestätigen.